Inhaltliche Beschreibung der Maßnahme

Liegt eine mögliche Zukunft des Obstbaus bzw. der Landwirtschaft generell in einer kombinierten Energieerzeugung über Agri-Photovoltaik, Speicher und Energiegemeinschaften? Können durch innovative Ansätze bäuerliche Existenzen gesichert und die Energiewende vor Ort vorangetrieben werden?
Fragen wie diese sind derzeit extrem wichtig zu stellen, können jedoch nicht einfach beantwortet werden.

Vermutlich sind sich viel Menschen der Kulmlandregion bewusst, dass vor allem der Steirische Obstbau in einer Kriste steckt. Die Themen Spätfröste, Wasserverfügbarkeit, Pflanzenschutz sowie der ökonomische Druck zwischen Erzeugerkosten und Auszahlungspreisen scheint für viele Betriebe erdrückend. Betriebsaufgaben und Flächenrückgang sind nicht überraschend. So sind nach Angeaben des Obstbauverbandes Steiermark die Obstanbauflächen seit 2017 um etwa ein Fünftel gesunken. Gleichzeitig erfordert die Energiewende Flächen für die PV-Produktion doch Netzausbau, Bürokratie und weltweite Krisenstimmung bremsen die Euphorie und vor allem auch eins: konkrete Umsetzungsprojekte, die als Vorbild dienen.

Bei dieser Maßnahme stehen praxistaugliche Ideen und mögliche Umsetzungsprojekte im Vordergrund und die Möglichkeit zum Mitmachen wird der gesamten Wertschöpfungskette der Branche angeboten. Ein konkreter Ansatz soll dabei mit der kombinierten Nutzung einer Fläche für die Energie- und Obstproduktion verfolgt werden. Erste Versuchsanlagen scheinen vielversprechend, doch müssen solche Anlagen in ausreichender Größe von Praktikern bewirtschaftet werden, um richtige Aussagen treffen zu können. Pilotanlagen in der Praxis wären erforderlich, doch ein sinnvolles Betriebskonzept, der Netzzutritt, Genehmigungsverfahren sowie die Finanzierung sind für bäuerliche Familienbetriebe kaum oder gar nicht zu stemmen. Das Thema ist in Summe einfach zu komplex. Werden die kombinierte Nutzung von Speichersystemen (Maßnahme 2), das Beliefern von Energiegemeinschaften (Maßnahme 1), alternative Finanzierungsmöglichkeiten, Biodiversität und Renaturierung (KLAR!-Region) oder der Konflikt mit Anrainern und Gemeinden bezüglich des Landschaftsbilds mitbedacht, wird alles noch viel komplizierter.

Genau hier setzt diese Maßnahme an und bietet Lösungsansätze. Werden Sie als Bewohnerin, als Bewohner, als Landwirt, etc. Teil eines Netzwerks, dass Ideen generiert, diese auf Praxistauglichkeit prüft und förderunterstützt in die Wege leitet. Dazu sollen ab Juni breite Netzwerkveranstaltungen abgehalten und professionell moderiert werden. Die Einführung eines Agri-PV-Stammtischs ist geplant und Ideen sollen generiert werden. Daraus sollen sich innovative Lösungsansätze für die Branche ergeben, die von einem Expertengremium auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.




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